Sollte ich morgens im Bett liegen bleiben?

Warum bleib ich denn morgens überhaupt im Bett liegen?

Nicht schon wieder! Der Wecker schreit einem zum dritten Mal ins Ohr „Steh auf jetzt!“, aber man sagt nur „Lass mich in Ruhe“ und knipst ihm das Licht aus. Es gibt wahrscheinlich niemand dem es so, oder so ähnlich, nicht schon einmal gegangen ist. Und was machen wir um den Kampf am nächsten morgen endlich zu gewinnen? Genau, gar nichts. Früher gestellt haben wir ihn ja sowieso schon, der morgendliche Kampf, ist also bereits mit ein geplant.
Für den Körper betrachtet ist es kompletter Unfug morgens im Bett liegen zu bleiben und den Wecker in den Schlummermodus zu schalten. Zehn Minuten richtiger Schlaf bringt Ihrem Körper mehr Energie als zwei mal vier Minuten Halbschlaf. Der Körper denkt, er darf nochmal schlafen und sobald er wirklich damit anfängt wird er wieder wachgerüttelt – das macht uns nicht gerade wacher. Diese Tatsache ist den meisten wahrscheinlich sogar bewusst, aber man möchte eben noch kurz das warme, schnuckelige Bettgefühl der Geborgenheit erleben. Wer könnte einem das denn verdenken? Sie selber, und dass den Rest des Tages über, wenn Sie einfach nicht fit sind, sich irgendwie durch den Tag schleppen müssen. Das ist doch kein schönes Gefühl.

Was hilft dagegen?

Licht! So einfach ist die Antwort. Am allerbesten klapp dieses Konzept, wenn man einfach den Rollladen nicht ganz zu macht. Hier kommt noch der Vorteil hinzu, dass wenn man das Fenster auch offen lässt, Frischluft den stickigen schlaf-Dampf ersetzen kann. Alternativ können auch Tageslichtlampen oder die ganz normale Nachttischlampe helfen. Man wird morgens nicht nur von den Sonnenstrahlen geblendet und kann deshalb nicht weiterschlafen, es wird zusätzlich die Melatonin Produktion heruntergefahren. Melatonin macht uns Müde und wird besonders in den Tiefschlafphasen mit anderen Hormonen ausgeschüttet.
Musik. Musik am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. Nicht nur im Bad oder beim Frühstück kann Musik motivierend wirken, sie kann einem auch helfen aus den Federn zu kommen.
Die Position ändern. Wichtig ist hierbei seine Schlafposition zu verlassen. Nein es reicht nicht sich um zu drehen, lehnen Sie sich am besten irgendwo an oder setzten Sie sich aufrecht ins Bett. Sie können es sich auch zur Regel machen, dass die Füße den Boden berühren müssen.

Übung macht den Meister

Ein alternativer Ansatz basiert auf der Macht der Gewohnheit. Wenn wir zur Arbeit fahren, müssen wir nicht überlegen, wo man jetzt abbiegen muss oder nicht. Durch das ständige wiederholen wird unser Kopf auf „Autopilot“ schaltet und macht tägliche Aufgaben von ganz alleine. Warum also sollten wir unseren Kopf nicht dafür trainieren direkt aufzustehen? Wer wirklich vor hat, nach dem ersten klingeln aufzustehen sollte dafür tagsüber üben. So realistisch wie möglich, also mit Schlafanzug und allen sonstigen Schlafgewohnheiten. Wenn der Wecker nach zehn Minuten klingelt: „Raus aus den Federn“. Wenn Sie das ein paar mal geübt haben, stehen Sie irgendwann ganz automatisch auf, ohne mit dem Wecker kämpfen zu müssen.

Der Mensch ist Mensch

Nein, Sie sollten also morgens nicht im Bett liegen bleiben. Leichter gesagt als getan: Selbst wenn man sich am Abend davor fest vornimmt gleich aufzustehen, fällt dies alles andere als leicht. Wir treffen eben doch emotionale(im Bett liegen bleiben) und keine rationale(direkt aufstehen) Entscheidungen – der Mensch eben. Verschiedene Hilfsmittel können es uns schwerer machen, liegen zu bleiben: Ob Licht, Musik oder das Hinsetzten. Aber auch die Macht der Routine, kann uns helfen, es endlich zu schaffen.
Also ab ins Bett mit Ihnen!



19.06.2020